Von wo der Snus einst kam…

Beinahe jeder Jugendliche kennt sie und benutzt sie auch.
Die kleinen weissen Beutelchen sind gerade voll im Trend. Überall sieht man die «Niktoinbomben», an jeder Ecke. Doch von wo kommt eigentlich der Snus?
Snus kommt ursprünglich aus dem skandinavischen Raum, genauer gesagt aus Schweden. Ein Snus wird entweder in Form von kleinen, mit Tabak gefüllten Beutelchen oder als loser Kautabak konsumiert. Speziell daran ist, dass diese Art von Tabak rauchlos konsumiert wird. Das sog. «Snusen» hat in Skandinavien eine lange Tradition. Doch wie kam der Snus nach Schweden?

Im 15. Jahrhundert kamen die Europäer das erste Mal mit Tabak in Kontakt.
Als Kolumbus 1492 auf Haiti landete, traf er einige Indigene, die ihm zahlreiche Geschenke darlegten. Darunter waren auch einige getrockneten Blätter, welche die Ureinwohner als sehr wertvoll ansahen. Fünf Jahre später kehrte Columbus nach Amerika zurück, mit dabei war der Mönch Ramon Pane. Dort sah er, wie einige Priester ein Pulver in die Nase hochzogen. Laut Forschern bestand dieses Pulver jedoch kaum zu 100% aus Tabak. Auch kann man dies kaum Snus nennen, da dem Snus erst mit der Einführung in Europa eine Bedeutung zukam.

Um das Jahr 1550 herum begannen dann die Portugiesen und Spanier, die Tabakpflanze nach Europa zu schaffen, wo sie v.a. zu medizinischen Zwecken verwendet wurde. Der Tabak kam nach Europa. Und an dieser Stelle wird auch ein ganz grosser Mann wichtig.
Sein Name war Jean Nicot und er war der damalige französische Botschafter in Portugal. Sein Name ging regelrecht in die Geschichte ein. Sogar die Tabakpflanze wurde im Lateinischen nach ihm benannt. Jean Nicot war begeistert von der neuen Wunderpflanze. Er war so enthusiastisch, dass er sogar einige Exemplare mit nach Paris nahm. Als Nicot von den chronischen Kopfschmerzen der Königin erfuhr, wies er sie an, die getrockneten Blätter zu zermahlen und das feine Pulver einzuatmen. Und siehe da, die Kopfschmerzen waren geheilt. Die an Magie grenzende Heilung machte Snus schnell beliebt im französischen Hofkreisen. Und da der französische Adel als Vorzeigebild für alle europäischen Königshäuser galt, verbreitete sich die frühe Form von Snus schnell in ganz Europa. Und so kam der Snus dann auch nach Schweden. Das erste Mal taucht der Snus in einem schwedischen Dokument auf. Dieses sagt, dass der Snus im Jahre 1637 aus Finnland nach Schweden kam.

Schnell wurde das Snusen ein Muss unter den Adeligen. Das Tragen einer Snusdose galt als Markenzeichen eines Gentlemans. Umso teurer die Dose, desto besser. Und so wurden die Dosen zu einem beliebten Geschenk, oft auch mit Gold oder Silber verziert. Im 17. Jahrhundert explodierte dann die schwedische Tabakindustrie. Als das Jahrhundert zu Ende ging, wurde Tabak grossflächig in mehr als 70 schwedischen Städten angebaut. Durch politische Entwicklungen änderte sich auch die Snusgewohnheit. Hatten man den Tabak vorher in die Nase hochgezogen, so ging man nun dazu über, sich kleine Prisen Tabak unter die Lippen zu stecken. Bauern, welche eigene Tabakplantagen besassen, schnitzen sich eigene Snusmühlen und produzierten ihren Snus selbst.

Lokale Hersteller entwickelten ihre eigenen Snusmarken, darunter der Anbieter Ettan,

welcher bis heute noch Bestand hat.

Um das Jahr 1800 herum schon gab es Snus mit verschiedenen Zahlen. Die Zahlen standen für unterschiedliche Qualitäten.

Mit der Einführung der Nr.1 von Ettan erzielte er nationalen Erfolg. Noch heute zählt Ettan zu den grössten Snusmarken. Zwischen 1846 und 1930 emigrierten viele Schweden nach Amerika und nahmen die Tradition des Snusen mit.

Es ging so weit, dass der Snuskonsum ein Merkmal für Schweden wurde. Anfang der 1900-Jahre benötigte die schwedische Regierung finanzielle Mittel für das Militär. Diese Mittel sollten aus dem Tabakverkauf kommen und somit wurde nach einer 250-jährigen Pause das Tabakmonopol wiedergeboren. Sofort explodierten die Verkaufszahlen und erreichten 1919 ein Rekordhoch. Es wurden ca. 7’000 Tonnen verkauft, was bei einer Bevölkerung von 6 Millionen einen Pro-Kopf-Verbrauch von fast 1.2kg ergibt.

Nach dem zweiten Weltkrieg gingen die Verkaufszahlen jedoch etwas zurück, weil die beliebteren Zigaretten in Amerika in Mode kamen. Seine Popularität erlangte der Snus in den 1960er-Jahren wieder, als man sich allmählich den Risiken des Zigarettenrauchens bewusstwurde. In den 1970er-Jahren dann wurde der erste in Beutel vor portionierte Snus vorgestellt. Dies war ein wichtiger Schritt und von da an ging die Kurve der Verkaufszahlen nach oben. Noch heute erfreut sich der Snus grosser Beliebtheit. Gerade unter Jugendlichen ist das Produkt begehrt und gewinnt stetig an Popularität. Vor allem die Nachfrage nach vor portionierten Snusbeuteln ist gross.

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